Befahrung eines 134m langen Fernwärmetunnels mittels Fahrwagen und integrierter Infrarot - sowie Videokamera

Schematischer Rohrquerschnitt durch den zu untersuchenden Tunnel. Zwischen der Rohrsohle des Betonrohres DN 1000 und den aufgehängten Heizleitungen KMR DN 250/400 waren nur 35cm Platz vorhanden.

Mittels Fahrwagen und integrierter Infrarot- sowie Videokamera sollte ein 134m langer Fernwärmetunnel befahren werden. Der Vor- und Rücklauf der Heizleitung war in einem Betonrohr aufgehängt, welches ca. 8m unter der Erdoberfläche lag und über eine Einstiegsöffnung von beiden Seiten zugänglich war. Das Betonrohr besaß dabei eine Steigung von 9%. Von der Talsohle des 100cm Betonrohres bis zu den beiden Heizleitungen waren nur 35cm Platz (s. obere schematische Darstellung). Die Stadtwerke wollten die Verlegung der Rohre und die Isolierung überprüft haben. Fahrbare Kanalinspektionskameras gibt es seit langem; die Kombination von Video und gleichzeitigen Infrarotaufnahmen ist neu. In Zusammenarbeit mit den Firmen FLIR Systems GmbH aus Frankfurt und der Firma GeHa-tech, Rohr und Kanaltechnik aus Dortmund wurde ein ferngesteuerter Fahrwagen entwickelt, welcher eine Infrarot- sowie eine Videokamera durch das zu untersuchende Rohr bewegte. Das Infrarotbild wie auch das Videobild wurden aufgezeichnet. Aus beiden, vor Ort entstandenen Videos, wurden ein Video mit einer Bild in Bild Darstellung erstellt. Die Länge des Videos betrug ca. 20 min, wobei die eigentliche Rohrbefahrung einer Zeit von ca. 15 min entsprach. Das Infrarot- wie auch das Videobild wurden mittels Kabel übertragen. Zusätzlich speicherte die Infrarotkamera aller 10 Sekunden ein digitales Infrarotbild, welches der Auswertung diente.

 

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Fahrwagen mit Infrarotkamera und schwenkbarem Videokopf sowie Beleuchtung

Fahrwagen mit Infrarot - und Videokamera im Rohr eingesetzt, kurz vor der Befahrung

 

 

An dieser Stelle, ca. 10 m vor dem Ende des Betonrohres im oberen Bereich des Tunnels, ist die größte Temperatur der gesamten Fernwärmeleitung mit 32,6°C gemessen worden. Während der Messung besaß das Wasser in der Heizleitung eine Vorlauftemperatur von 110°C. Der arithmetische Mittelwert der Innentemperatur des Betonrohres liegt hier bei 24,2°C. Schwachstellen wurden allerdings keine festgestellt. In der Grafik sind die Temperaturen des 134m langen Fernwärmetunnels aufgezeichnet. Die rote Linie zeigt die Maximaltemperatur der Heizleitung, während die blaue Linie die Innentemperatur des Tunnels wiedergibt.

 

Die untere Bild in Bild Darstellung entspricht der Darstellung, wie sie ebenfalls im Video verwendet wurde

Einen Zeitungsartikels zur Anwendung der Infrarotmessungen in der Industrie, wie er in der Fachzeitschrift "MM Maschinenmarkt" Heft 8/2004 - Vogel Industrie Medien erschienen ist, können Sie sich hier als pdf- Datei herunterladen: Zeitungsartikel IR-Messungen in der Industrie.pdf (666 KB).

 


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